Okay, für die Silvesterparty kommt das Rezept jetzt wohl ein bisschen zu spät. Aber dennoch eignet sich dieser Nudelsalat gut als Mitbringsel zu Feten jeder Art, da er gut auf jedes Party-Buffet passt, man ihn zudem guten Gewissens genießen kann und er verlässlich verhindern kann, dass man auf einer ansonsten unveganen Party hungern muss. Zudem ist er auch wirklich einfach und schnell gemacht, da nur die Nudeln gekocht werden müssen und man ansonsten nur ein bisschen schnibbeln und rühren muss.
Zutaten (ca. 8 Portionen):
Eine Portion Sojanaise
1/2 Liter Gemüsebrühe, gut gesalzen
500 g Vollkorn-Spiralnudeln
250 g (Tiefkühl-)Erbsen
250 g Cherry-Tomaten
1 mittelgroßes Glas Bio-Gewürzgurken (ohne Aromen)
1 Hand voll gehackte Petersilie
1 große Karotte
Zubereitung
Die Vollkorn-Nudeln nach Packungsangaben kochen und in einem Sieb mit kaltem Wasser abschrecken. Während die Nudeln kochen, die Sojanaise nach Rezept zubereiten. Die gekochten Nudeln in eine sehr große Schüssel geben. Die Sojanaise und die Brühe miteinander verrühren und über die Nudeln verteilen. (Das Sojanaise-Brühe-Gemisch ist sehr viel Flüssigkeit, die aber später von den Nudeln weitgehend aufgesogen wird.) Die (aufgetauten) Erbsen und die gehackte Petersilie hinzugeben. Die Gewürzgurken klein schneiden, die Cherry-Tomaten vierteln, die Karotte raspeln und alles ebenfalls hinzugeben. Alles gut unterheben und ein paar Stunden ziehen lassen.
Tipp: Bei den Zutaten lässt sich je nach Saison und Laune natürlich beliebig variieren. Z.B. würde sich sicher auch Stangensellerie, Paprika oder Räuchertofu gut darin machen.
Allen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein frohes neues Jahr!
Dienstag, 31. Dezember 2013
Sonntag, 15. Dezember 2013
Als Veganer im Steakhaus
Na toll, da hatten die Kollegen der Abteilung sich für das diesjährige Weihnachtsessen mehrheitlich für das Steakhaus "Colina" im Herzen Kölns entschieden, obwohl sie nicht nur wissen, dass ich vegan lebe, sondern von zwei weiteren Kollegen der Abteilung bekannt ist, dass sie Fleisch vermeiden. Erschwerend kam hinzu, dass das ausgewählte Steak-Restaurant im Gegensatz zu den meisten anderen Gastronomiebetrieben dieser Art noch nicht einmal eine Salat-Bar aufweisen konnte.
Wie üblich rief ich einen Tag vor dem Essen im Restaurant an, um die veganen Optionen zu eruieren. Immerhin sollte es sich nach der im Internet publizierten Speisekarte um kubanische Küche handeln, so dass sich auch ein paar grundsätzlich vegetabile Gerichte wie gekochter Maniok und Reis mit schwarzen Bohnen ("Moros y Cristianos", zu deutsch "Mauren und Christen") im Angebot fanden. Leider ergab meine Anfrage, dass der Restaurantbetreiber entschieden hatte, dass Reis und Bohnen nur mit Speck schmecken. (Wohingegen ich mich frage, wie man ein so perfektes Gericht damit im wahrsten Sinne des Wortes versauen kann, statt ihm einfach eine würzige und leckere Salsa hinzuzufügen.) Den gekochten Maniok meinte man wohl auch nicht ganz ernst und verwies auf die frittierte Variante.
Nachdem ich noch einmal aufgezählt hatte, was bei vegan nicht in Frage kommt (natürlich kein Fleisch, aber auch keine Butter, keine Eier, keine Sahne, kein Quark usw.) und auch erwähnte, dass mein Essen möglichst nicht frittiert sein und auch sonst nur wenig Öl enthalten solle, konnte ich förmlich durch den Hörer wahrnehmen, dass für meinen Gesprächspartner damit alles überhaupt Essenswerte ausgeschlossen war. Er versicherte mir aber, dass der Chefkoch schon ein passendes Menü kreieren werde. (Was das Öl angeht, mache ich beim Auswärts-Essen schon eine Ausnahme vom völligen Verzicht, da ich damit erfahrungsgemäß auch die vegan-freundlichsten Köche überfordere.) Am Abend zuvor sei schon eine Abteilung des Versicherungskonzerns X da gewesen "und da war auch ein Veganer dabei". Immerhin kommt also wohl kein Restaurant mehr um Anfragen für vegane Speisen herum. Wenn wir Veganer also "dran" bleiben und weiter nerven, schaffen es die meisten Restaurants vielleicht auch irgendwann einmal, ein oder zwei vegane Hauptgerichte auf die Karte zu setzen, die diese Bezeichnung auch verdienen.
Ich bezweifle mal, dass das fleisch- und öltriefende Angebot dieses Steakhauses irgendetwas mit authentischer kubanischer Küche zu tun hat. Schließlich kann ein armes Land wie Kuba es sich gar nicht leisten, die wertvollen Makro- und Mikronährstoffe ganzer Pflanzen zu vergeuden, indem es sie fast komplett an Tiere verfüttert oder aus ihnen das reine Fett herauspresst.
Meine Zweifel daran, dass mir tatsächlich etwas rein pflanzliches, sättigendes und fettarmes serviert würde, blieben erst einmal und wurden am nächsten Abend auch prompt bestätigt: Der Chefkoch hatte zwar ein paar Tomatenhälften mit Olivenpaste und ein paar weitere mit blanchierten Zwiebelwürfeln und etwas Balsamico-Creme präpariert. Zusätzlich gab es einen Teller mit gegrilltem und gewürztem Gemüse (ein paar Paprika-Streifen, ein paar Auberginen-Scheiben und eine in Ringe geschnittene Zwiebel), alles leider in Öl schwimmend.
Ich fand das ja einerseits sehr rührend und aufmerksam. Andererseits fragte ich mich jedoch, wie jemand das ernsthaft als echte Mahlzeit, geschweige denn als Menü ansehen kann. Sollte man auf Kuba tatsächlich noch nicht von Reis, Bohnen oder Kartoffeln ohne die Zugabe von zerstückelten Tieren oder sonstigen Tierprodukten gehört haben? Eigentlich bietet die lateinamerikanische Küche doch eine große und köstliche Auswahl rein pflanzlicher und sättigender Kost.
Meine Zusatzbestellung für den gekochten Maniok, der ja nun mal immerhin auf der Karte stand, wurde erneut nur widerstrebend entgegen genommen. ("Der frittierte schmeckt viel besser.") Dieser kam dann in einer recht übersichtlichen Schale (zum Preis von immerhin € 6,80) und war leider auch mit Öl übergossen, das ihn aber immerhin noch nicht sehr durchdrungen und sich überwiegend auf dem Boden der Schale gesammelt hatte. Tatsächlich erwies sich dieses Gericht dann auch als sehr wohlschmeckend und halbwegs sättigend, wobei ihm eine leckere Salsa natürlich auch noch etwas mehr Pfiff hätte geben können. (Die laut Speisekarte auch dazu gehört hätte.)
Kurzum: Das servierte Essen war seinen Preis nicht wert.
Aufgrund der erwähnten Zweifel an den veganen Kochkünsten dieses "kubanischen" Steakhauses hatte ich immerhin vorgesorgt. Das gute an Firmenessen ist, dass man zu ihnen mit einer Aktentasche erscheinen kann, und dass gute an Aktentaschen wiederum ist, dass man in ihnen auch Essen in ein Restaurant schmuggeln kann. In meiner hatte ich denn auch eine Plastikbox mit gebackenem Hokkaido-Kürbis (mit etwas Kräutersalz und Garam Masala gewürzt) sowie gebackenen Süßkartoffeln mitgebracht, und verfrachtete den Inhalt in einem halbwegs unbeobachteten Moment auf meinen Teller. Meine neben mir sitzenden vegetarischen Kollegen durften diese einfach zubereiteten Köstlichkeiten auch mal probieren. So wurde der Abend (den stinkenden Rauchschwaden vom Grill zum Trotz) ein durchaus netter mit vielen lustigen Geschichten, interessanten Unterhaltungen und ganz ohne Magenknurren.
Ich war jedoch wieder einmal in meiner Erkenntnis bestätigt, dass das Angebot der meisten Restaurants völlig einfallslos, uninspiriert und dem körperlichen Wohlergehen abträglich ist. Solange dieses schlechte Angebot aber auf eine entsprechende Nachfrage trifft, wird es wohl auch dabei bleiben.
Erstaunlich finde ich den Umstand, dass Restaurants überhaupt mit offenen Grills im Gästebereich operieren dürfen, während das Rauchen in allen Gastronomiebetrieben nach den NRW-Gesetzen strengstens verboten ist. Vielleicht hat sich ja noch nicht herumgesprochen, dass der Rauch eines Grills das mehrtausendfache an Karzinogenen enthält wie der Rauch einer Zigarette.
Wie üblich rief ich einen Tag vor dem Essen im Restaurant an, um die veganen Optionen zu eruieren. Immerhin sollte es sich nach der im Internet publizierten Speisekarte um kubanische Küche handeln, so dass sich auch ein paar grundsätzlich vegetabile Gerichte wie gekochter Maniok und Reis mit schwarzen Bohnen ("Moros y Cristianos", zu deutsch "Mauren und Christen") im Angebot fanden. Leider ergab meine Anfrage, dass der Restaurantbetreiber entschieden hatte, dass Reis und Bohnen nur mit Speck schmecken. (Wohingegen ich mich frage, wie man ein so perfektes Gericht damit im wahrsten Sinne des Wortes versauen kann, statt ihm einfach eine würzige und leckere Salsa hinzuzufügen.) Den gekochten Maniok meinte man wohl auch nicht ganz ernst und verwies auf die frittierte Variante.
Nachdem ich noch einmal aufgezählt hatte, was bei vegan nicht in Frage kommt (natürlich kein Fleisch, aber auch keine Butter, keine Eier, keine Sahne, kein Quark usw.) und auch erwähnte, dass mein Essen möglichst nicht frittiert sein und auch sonst nur wenig Öl enthalten solle, konnte ich förmlich durch den Hörer wahrnehmen, dass für meinen Gesprächspartner damit alles überhaupt Essenswerte ausgeschlossen war. Er versicherte mir aber, dass der Chefkoch schon ein passendes Menü kreieren werde. (Was das Öl angeht, mache ich beim Auswärts-Essen schon eine Ausnahme vom völligen Verzicht, da ich damit erfahrungsgemäß auch die vegan-freundlichsten Köche überfordere.) Am Abend zuvor sei schon eine Abteilung des Versicherungskonzerns X da gewesen "und da war auch ein Veganer dabei". Immerhin kommt also wohl kein Restaurant mehr um Anfragen für vegane Speisen herum. Wenn wir Veganer also "dran" bleiben und weiter nerven, schaffen es die meisten Restaurants vielleicht auch irgendwann einmal, ein oder zwei vegane Hauptgerichte auf die Karte zu setzen, die diese Bezeichnung auch verdienen.
Ich bezweifle mal, dass das fleisch- und öltriefende Angebot dieses Steakhauses irgendetwas mit authentischer kubanischer Küche zu tun hat. Schließlich kann ein armes Land wie Kuba es sich gar nicht leisten, die wertvollen Makro- und Mikronährstoffe ganzer Pflanzen zu vergeuden, indem es sie fast komplett an Tiere verfüttert oder aus ihnen das reine Fett herauspresst.
Meine Zweifel daran, dass mir tatsächlich etwas rein pflanzliches, sättigendes und fettarmes serviert würde, blieben erst einmal und wurden am nächsten Abend auch prompt bestätigt: Der Chefkoch hatte zwar ein paar Tomatenhälften mit Olivenpaste und ein paar weitere mit blanchierten Zwiebelwürfeln und etwas Balsamico-Creme präpariert. Zusätzlich gab es einen Teller mit gegrilltem und gewürztem Gemüse (ein paar Paprika-Streifen, ein paar Auberginen-Scheiben und eine in Ringe geschnittene Zwiebel), alles leider in Öl schwimmend.
Ich fand das ja einerseits sehr rührend und aufmerksam. Andererseits fragte ich mich jedoch, wie jemand das ernsthaft als echte Mahlzeit, geschweige denn als Menü ansehen kann. Sollte man auf Kuba tatsächlich noch nicht von Reis, Bohnen oder Kartoffeln ohne die Zugabe von zerstückelten Tieren oder sonstigen Tierprodukten gehört haben? Eigentlich bietet die lateinamerikanische Küche doch eine große und köstliche Auswahl rein pflanzlicher und sättigender Kost.
Meine Zusatzbestellung für den gekochten Maniok, der ja nun mal immerhin auf der Karte stand, wurde erneut nur widerstrebend entgegen genommen. ("Der frittierte schmeckt viel besser.") Dieser kam dann in einer recht übersichtlichen Schale (zum Preis von immerhin € 6,80) und war leider auch mit Öl übergossen, das ihn aber immerhin noch nicht sehr durchdrungen und sich überwiegend auf dem Boden der Schale gesammelt hatte. Tatsächlich erwies sich dieses Gericht dann auch als sehr wohlschmeckend und halbwegs sättigend, wobei ihm eine leckere Salsa natürlich auch noch etwas mehr Pfiff hätte geben können. (Die laut Speisekarte auch dazu gehört hätte.)
Kurzum: Das servierte Essen war seinen Preis nicht wert.
Aufgrund der erwähnten Zweifel an den veganen Kochkünsten dieses "kubanischen" Steakhauses hatte ich immerhin vorgesorgt. Das gute an Firmenessen ist, dass man zu ihnen mit einer Aktentasche erscheinen kann, und dass gute an Aktentaschen wiederum ist, dass man in ihnen auch Essen in ein Restaurant schmuggeln kann. In meiner hatte ich denn auch eine Plastikbox mit gebackenem Hokkaido-Kürbis (mit etwas Kräutersalz und Garam Masala gewürzt) sowie gebackenen Süßkartoffeln mitgebracht, und verfrachtete den Inhalt in einem halbwegs unbeobachteten Moment auf meinen Teller. Meine neben mir sitzenden vegetarischen Kollegen durften diese einfach zubereiteten Köstlichkeiten auch mal probieren. So wurde der Abend (den stinkenden Rauchschwaden vom Grill zum Trotz) ein durchaus netter mit vielen lustigen Geschichten, interessanten Unterhaltungen und ganz ohne Magenknurren.
Ich war jedoch wieder einmal in meiner Erkenntnis bestätigt, dass das Angebot der meisten Restaurants völlig einfallslos, uninspiriert und dem körperlichen Wohlergehen abträglich ist. Solange dieses schlechte Angebot aber auf eine entsprechende Nachfrage trifft, wird es wohl auch dabei bleiben.
Erstaunlich finde ich den Umstand, dass Restaurants überhaupt mit offenen Grills im Gästebereich operieren dürfen, während das Rauchen in allen Gastronomiebetrieben nach den NRW-Gesetzen strengstens verboten ist. Vielleicht hat sich ja noch nicht herumgesprochen, dass der Rauch eines Grills das mehrtausendfache an Karzinogenen enthält wie der Rauch einer Zigarette.
Aber was ist mit den fettlöslichen Vitaminen?
Pflanzliche Fette in natürlicher Form: Leinsamen, Walnüsse und Sesamsamen |
Ich danke dem Team von Vegan-News, dass sie meinen Artikel viel liebevoller aufbereitet haben, als ich das jemals gekonnt hätte.
In diesem Artikel gibt es auch einen längeren Abschnitt zum Thema fettlösliche Vitamine, in dem ich einige aktuelle Forschungsergebnisse unter die Lupe nehme, weil die fettlöslichen Vitamine immer wieder gerne als Einwand gegen den Verzicht auf Pflanzenöle herangezogen werden.
Fazit dieses Abschnittes ist, dass wir keine Pflanzenöle benötigen, damit der Körper die fettlöslichen Vitamine in hinreichender Menge resorbieren kann. Das Design einer Studie der Ohio State University, die auf den ersten Blick erst mal etwas anderes nahelegt, hat leicht identifizierbare Schwächen und wurde unter anderem von Procter & Gamble finanziert, einem Konzern, der im weltweiten Großhandel mit Pflanzenölen tätig ist.
Andere Studien zu diesem Thema mit einem besseren Design kommen jedenfalls zu dem Ergebnis, dass weniger als 3 Gramm Nahrungsfett pro Mahlzeit absolut hinreichen und jegliche darüber hinausgehende zugesetzte Fette keinerlei Nutzen, dafür aber die in diesem Blog ja schon hinreichend erläuterten Risiken mit sich bringen.
Wer genaueres darüber wissen möchte, dem sei wie gesagt mein Gast-Artikel für Vegan-News ans Herz gelegt.
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Donnerstag, 12. Dezember 2013
Nachtrag zu "Echt-Pelz ist wieder 'in'. Wie reagieren?"
Nachdem ich meinen letzten Beitrag zur neuen Echt-Pelz-Mode geschrieben hatte, bin ich noch auf einen Spot mit Peter Maffay zum selben Thema gestoßen, der wohl letztes Jahr in den Kinos gezeigt worden sein muss. Dem Resultat zufolge kann die Verbreitung nicht so groß gewesen sein, sonst würde heute nicht jede und jeder Dritte Jacken mit Pelzbesatz tragen, ohne sich über dessen Herkunft informiert zu haben.
Um also vielleicht noch nachträglich etwas zur Verbreitung dieses Spots beizutragen, verlinke ich ihn hier gleich einmal. Empathiefähige Menschen seien gewarnt, dass darin auch die Grausamkeiten an Tieren gezeigt werden, die für diesen Steinzeit-Look verübt werden. Wer das nicht sehen mag, sollte sich den Spot gar nicht ansehen oder rechtzeitig wegschauen:
Um also vielleicht noch nachträglich etwas zur Verbreitung dieses Spots beizutragen, verlinke ich ihn hier gleich einmal. Empathiefähige Menschen seien gewarnt, dass darin auch die Grausamkeiten an Tieren gezeigt werden, die für diesen Steinzeit-Look verübt werden. Wer das nicht sehen mag, sollte sich den Spot gar nicht ansehen oder rechtzeitig wegschauen:
Wahrscheinlich war ich in meinem letzten Beitrag zu diesem Thema auch etwas zu harsch gegen die Träger. (Es macht mich einfach furchtbar wütend, wenn ich sehe, dass mit Bewusstsein ausgestattete, zu Freud und Leid fähige und ganz und gar wehrlose Mitwesen völlig unnötigerweise den grausamsten Qualen ausgesetzt werden.)
Als ich eine Kollegin auf den Pelzbesatz an ihrer Jacke ansprach, war sie fast hundertprozentig sicher, dass das Kunstpelz sein müsse, weil die Jacke ja nicht sehr teuer gewesen sei. Ich meine aber, darin ein Unterfell erfühlt zu haben, was ein klarer Beweis für Echtpelz wäre. In vielen Köpfen steckt also noch die alte Gleichung "Echt-Pelz = teuer", die aber nicht die schier endlosen Möglichkeiten der Billigproduktion im deregulierten und liberalisierten Welthandel berücksichtigt. Die Industrie nutzt diese alten Vorstellungen und die Arglosigkeit der Verbraucher schamlos aus. Schade ist halt nur, dass wir Verbraucher es ihr auch so verdammt leicht machen.
Ich werde versuchen gegenzusteuern, in dem ich Freunde, Verwandte und Kollegen, die pelzbesetzte Jacken tragen weiterhin freundlich darauf hinweise, dass sie da möglicherweise etwas tragen, was sie selbst nicht gut heißen.
Sonntag, 1. Dezember 2013
Zitat des Tages
Durch den Newsletter von ProVegan bin ich auf ein Zitat von Gary L. Francione aufmerksam geworden, auf dessen Arbeit auch im Buch "Vegan Freak" von Bob & Jenna Torres mehrfach Bezug genommen wurde. Es lautet:
"If you love animals but think that veganism is extreme, you are confused about the meaning of love" (Gary L. Francione)Also ganz grob übersetzt:
"Wenn Sie Tiere lieben, aber Veganismus für extrem halten, sind Sie über die Bedeutung von Liebe verwirrt."Wunderbar. Schöner und netter kann man nicht ausdrücken, welche Schizophrenie bzw. Verwirrung in der verbreiteten Auffassung von Tierliebe liegt, die meint, mit dem Verbrauch von Tieren zu Genusszwecken vereinbar zu sein. Die Formulierung gefällt mir so gut, weil sie nicht anklagt oder schuldig spricht, sondern lediglich in der nettest möglichen Weise auf die Widersprüchlichkeit des verbreiteten, durch den Karnismus bestimmten Umgangs mit bewusstseinsbegabten und leidensfähigen Wesen hinweist.
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