Mittwoch, 23. Juli 2014

Dr. Esselstyn hat's wieder getan

Es gibt ein Update zu meinen bisherigen Berichten über Dr. Caldwell B. Esselstyns Forschungsergebnisse. Er hat nun eine neue Studie mit insgesamt 198 herzkranken Teilnehmern veröffentlicht, von denen 177 seine Ernährungsregeln über einen Zeitraum von durchschnittlich 3,7 Jahren durchgezogen haben. Damit war der Teilnehmerkreis erheblich größer als bei seiner ersten, 1995 veröffentlichen Studie mit 22 Patienten, von denen 17 Dr. Esselstyns Ernährungsratschlägen über den gesamten Studienzeitraum folgten, während die fünf anderen aufgaben. Schon bei der ersten Studie waren die schweren Herzerkrankungen sämtlicher "folgsamen" Teilnehmer zum Stillstand gekommen, während sie bei den anderen fortschritten. Von tierverbrauchenden Low-Carb- und Paläo-Bloggern wie einer gewissen Denise Minger war immer auf die geringe Anzahl an Teilnehmern dieser Studie verwiesen worden, um deren Ergebnisse für nicht repräsentativ und aussagekräftig zu erklären. Dabei waren die Ergebnisse aufgrund ihrer Eindeutigkeit natürlich trotz dieser geringen Anzahl statistisch signifikant. Die Möglichkeit, dass die beobachteten Ergebnisse auf reinem Zufall beruhten, war genauso gering, wie die Wahrscheinlichkeit, dass wenn man 5 Männer und 17 Frauen aus einer Urnemit den Zahlen 1 bis 22 beschriftete Kugeln ziehen lässt, die Männer dabei genau die Kugeln mit den Zahlen 1-5 ziehen und die Frauen die anderen.

Das Ergebnis der neuen Studie: Unter den 177 “folgsamen” Teilnehmern (wobei man das nicht mal hundertprozentig kontrollieren kann und da vielleicht der eine oder die andere zwischendurch sogar mal geschummelt oder ein regelwidriges Lebensmittel erwischt hat) gab es gerade noch mal ein kardiales Ereignis, das als Rückfall der vorherigen Erkrankung gewertet werden konnte. Anders wiederum bei den 21 “Drop-Outs”: Von denen hatten 62 Prozent in der Folge ein weiteres kardiales, als Rückfall zu wertendes Ereignis.

Esselstyns Ernährungsregeln (“nothing with a mother or a face, no added oils” - also nichts mit einer Mutter oder einem Gesicht, keine zugefügten Öle) sind und bleiben damit die einzige bekannte und belegte Möglichkeit, eine solch geringe Quote (0,6 Prozent) eines Wiederauftretens kardialer Ereignisse zu bewirken. Statistisch ist damit auch praktisch ausgeschlossen, dass diese verschiedenen Quoten (0,6 Prozent bei den “Folgsamen” gegen 62 Prozent bei den “Drop-Outs”) ein bloßer Zufall sind.

Quellen:

Caldwell B. Esselstyn, Jr., et al., "A strategy to arrest and reverse coronary artery disease: a 5-year longitudinal study of a single physician's practice." The Journal of Family Practice 41, no. 6 (Dec 1995): 560-568. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7500065]

Caldwell B. Esselstyn, Jr., et al., “A Way to Reverse CAD?” The Journal of Family Practice 63, no. 7 (July 2014): 356–364.

http://www.ldsmag.com/article/1/14585

http://www.clevelandjewishnews.com/special_sections/health_beat/article_d6f937ec-0796-11e4-9604-001a4bcf887a.html

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